Dies ist mein letzter
Blogeintrag auf unbestimmte Zeit: Ende der Woche werde ich ins
isländische Hochland reisen, um dort in den nächsten zwei Monaten
auf verschiedenen Wanderhütten als Hüttenwart zu arbeiten. Ich
werde eine Art "Springer" sein und dort eingesetzt werden, wo ich
am meisten gebraucht werde. Wo genau ich dann sein werde, weiß ich
gerade nicht, aber mit größter Wahrscheinlichkeit entlang des
Laugavegurs. Ich freue mich darauf, denn es ist Jahre her, dass ich
für den FÍ gearbeitet habe, den isländischen Wanderverein. Und
danach möchte ich selber durch Island reisen, mit Kamera, Zelt und
viel, viel Zeit. Also nicht wundern, wenn ich mal wieder lange nichts
von mir hören lassen werde!
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Die zahmste Eiderente, der ich begegnet bin: sie betrachtete uns Menschen nicht als Gefahr
und ließ sich nur sehr unwillig von ihrem Nest heben. Und kaum, dass ich die Daunen
durch Heu ausgetauscht und die Eier zurückgelegt hatte, saß sie schon wieder auf ihrem Nest.
Ein tolles Erlebnis! |
Ich kann ehrlich sagen, dass
ich die letzten zwei Monate total genossen habe. Die Arbeit mit den
Eiderenten war eine spannende Erfahrung! Und ich habe
auf's Neue entdeckt, warum ich das Leben auf dem Land so liebe. Auf
einem Bauernhof zu arbeiten, bedeutet, seine Umgebung im Detail
kennenzulernen und die natürlichen, saisonalen Veränderungen genauestens
miterleben zu können. Als ich Ende April hier ankam, war das Land
braun und kamen die Zugvögel gerade erst an. Ich bin ja eigentlich kein Vogelfotograf, aber dieses Jahr hat es mir Freude gemacht, Vögel zu beobachten und zu fotografieren. Es waren alte Bekannte darunter, wie die Küstenseeschwalben (die ich echt mag, auch und gerade weil sie so aggressiv sind...), aber auch einige Vogelarten die ich bisher noch nicht so gut kannte.
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Ein Eistaucher |
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Ein männliches Odinshühnchen - bei dieser Vogelart sind es die Weibchen, die größer und bunter sind! |
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Küstenseeschwalben |
Jetzt, Mitte Juni,
ist alles ergrünt und sommerlich. Überall wimmelt es vor Leben: auf
den Wiesen der Bauernhöfe tummeln sich Lämmer und Fohlen und die
Luft ist voller Vogelrufe und Schafgeblöke. Und voller Mückenarten. Diese nervigen Viecher stechen zwar nicht, versuchen aber mit erstaunlicher Hartnäckigkeit, einem in Mund und Nase zu krabbeln. Ich habe noch nie verstanden, warum sie das tun. Welchen Vorteil bringt es ihnen, geschluckt und gefressen zu werden? Also echt, wenn ich den Sommer hier verbringen würde, müsste ich mir ein Mückennetz zulegen für die Tage, wenn's draußen nicht sehr windig ist...
Wie ihr gleich sehen werdet, bin ich in den letzten Wochen zum absoluten Fan von
Gegenlichtbildern geworden. Ich
glaube, dass meine Liebe für die warmen Farben der Mitternachtssonne
vor allem daher stammt, dass ich die vergangenen acht Sommer auf
Spitzbergen verbracht habe. Dort geht von Mai bis August die Sonne nie
unter und sind selbst um Mitternacht keine warmen Lichtstimmungen zu
finden. Von daher möchte ich euch jetzt einfach nur ein paar Bilder
zeigen, ohne große Worte: es folgen Impressionen aus den langen
Mittsommernächten von Skagi in Nordisland.
Und so sage ich
dann für eine längere Zeit: Tschüss, ihr Lieben! Bleibt gesund und kommt gut durch den Sommer!
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Austernfischer |
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Goldregenpfeifer |
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Alpenschneehuhn |
Unglaublich schöne Fotos! Vielen lieben Dank dafür! Ich wünsche Dir einen schönen und erlebnisreichen Sommer!
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