Sonntag, 8. Juli 2012

Sommerpause

Es ist wieder soweit. Es ist Sommer, und ich habe wieder so viel um die Ohren, dass ich partout nicht dazu komme, im Internet regelmäßig Präsenz zu zeigen. Statt verkünde ich lieber, was ohnehin offensichtlich ist: "Ich bin dann mal weg!"
:-)

Übermorgen stürze ich mich auf eine gänzlich neue Herausforderung: ich werde fünf Wochen lang den von mir so innig geliebten Erdboden gegen schwankende Planken eintauschen und dabei, schwer bepackt mit Seekrankheitspillen, Ingwerprodukten und Sea-Bands, den Kampf gegen meine chronische Seekrankheit antreten. Ich weiß auch nicht was zur Hölle mich dazu bringt, mir das wieder anzutun, schließlich war ich schon einmal 2 Wochen am Stück nur grün im Gesicht und hatte dabei meine Seefahrerkarriere auf immer und ewig an den Nagel gehängt. Aber wie heißt es doch so schön: sag niemals nie! Zu stur bin ich, mich meinem Schicksal kampflos zu ergeben, zu verlockend und herausfordernd ist das, was vor mir liegt: 4 Expeditionskreuzfahrten um Spitzbergen. Ich werde einer von 5-8 Guides von "PolarQuest / Polarkreuzfahrten"sein, die auf den Booten "Ocean Nova" und "Quest" 50-80 Passagiere auf Entdeckungsreisen um Svalbard begleiten, immer auf der Suche nach interessanter erlebbarer Geschichte, nach Gletschern und Eisbergen, nach Walrössern und Eisbären. Ich werde dieses Inselreich nicht verlassen ohne den König der Arktis gesehen (und fotografiert) zu haben!

Dementsprechend wenig Worte will ich hier jetzt noch verlauten lassen. Ich werde mich melden wann immer ich die Zeit dazu finde: das kann schon in zwei Wochen sein, wahrscheinlich aber eher später. Nun folgend ein paar kommentierte Eindrücke der vergangenen Wochen, in denen hier auf Svalbard der Sommer einkehrte!

Auf bald!
 Die "Ocean Nova", das größere der beiden Schiffe, auf denen ich nun bis Mitte August arbeiten werde. Wenig luxuriös, nicht mehr als 75 Gäste und klein - ein Zwerg im Gegensatz zu den Riesen die alle paar Tage hier anlanden.


Sei es die "Costa Pacifica", das baugleiche Schwesterschiff zur "Costa Concordia" mit 3700 Passagieren...
Oder aber die "Grand Princess" mit "nur" 2500 Passagieren, die aber dennoch den kleinen, ruhigen Ort Longyearbyen über Stunden hinweg in eine großstädtische Fußgängerzone verwandelte.

Diese Riesen stellen dann immer die mit Abstand höchsten Gebäude der Stadt dar und wirken wie völlig deplazierte Eindringlinge in dem kleinen, wilden Fjord. Und es wird kein hehl daraus gemacht, dass es sich dabei um eine Industrie handelt, die es nur auf Konsumieren absieht. Natur taugt zum Anschauen, sonst aber wird kein Gedanke an eventuelle negative Auswirkungen verschwendet. Die Motoren laufen rund um die Uhr um die vielen Restaurants, Spas, Schwimmbäder und den ganzen Luxus-Prunk an Bord am Laufen zu halten - diese Schiffe verbrauchen ein Vielfaches von der Energie, die etwa das Kohlekraftwerk für Longyearbyen produziert. Es ist ein kranker Wahnsinn.
 Umso lieber fotografiere ich da kleinere Schiffe, wie etwa den niederländischen Dreimaster "Antigua", der einem die Größe der Gletscherfront des Nordenskiöldbreen verständlich macht.
Und zu guter letzt musste ich auch versuchen, meinen Lieblingsvogel zu portraitieren: die Küstenseeschwalbe. Diese sind mir tausendmal lieber als jeder noch so große, extravagante Ozeanriese!




1 Kommentar:

  1. Hei Kerstin, dann viel Spaß, die Quest ist ein Schaukelschiffchen. Renate war vier Saisons drauf, als sie noch Disko II hießt und Westgrönland befuhr. Für Spitzbergen wird das sicher ganz Prima. Viel Erfolg; VG
    Achim
    aus derzeit Shetland, Mainland, ab Dienstag Unst

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