Donnerstag, 23. September 2010

... zurück nach Deutschland ...

Nun geht ein weiterer Islandaufenthalt zu Ende: fünf Monate dauerte er diesmal, was ganz schön lange ist in Anbetracht der Tatsache, dass ich diesen Sommer eigentlich gar nicht nach Island reisen wollte! Jetzt, zu Beginn meiner liebsten Jahreszeit, kehre ich der Insel wieder den Rücken, um bei Olaf Krüger in Stuttgart zu arbeiten. Die Vortragssaison der Diareferenten beginnt; es ist also genug zu tun, zumal wir endlich mit der Produktion unserer geplanten, gemeinsamen Show beginnen wollen.

Olaf und ich haben dieses Jahr bereits viele unserer Wunschthemen fotografieren können: Lofoten, Faröer und der Vulkanausbruch in Island sind nun im Kasten, aus dem Jahr davor stoßen weitere Islandbilder, die Reise auf der Rainbow Warrior, auf einem Dorschkutter sowie die Schlittenhundegeschichte hinzu. Nächstes Jahr folgen dann diverse Themen auf Svalbard/Spitzbergen und Grönland - und dann soll auch schon die Premiere folgen. So weit weg ist das alles gar nicht mehr...


Jetzt aber muss ich erst noch zwei Tage lang auf der Norröna-Fähre überstehen, was bei akuter Seekrankheit gar nicht so einfach ist. Leider bringt mir meine Sturheit in dem Falle gar nichts: ich kann noch so oft mit Schiffen reisen, meine Seekrankheit wird leider von Bootsfahrt zu Bootsfahrt schlimmer, nicht besser. Während der heutigen, 18stündigen Überfahrt von Seyðisfjörður nach Torshavn auf den Faröern herrschte gutes Wetter und fast spiegelglatte See. Und obwohl auf dem Schiff nur ganz leichter Wellengang zu spüren war, verbrachte ich fast die ganze Zeit nur im Bett. Ich scheine mich wohl oder übel damit abfinden zu müssen, dass Reisen mit Schiffen für mich von Jahr zu Jahr unangenehmer wird. Dabei wollte ich doch noch so viel auf See unternehmen - auch und besonders, um die Nutzung von Flugzeugen aus ökologischen Gründen so weit zu minimieren, wie irgend möglich. Habe mir sogar schon überlegt, als Deckhilfe auf Frachtern anzuheuern, um nach Patagonien oder Neuseeland zu gelangen - aber das kann ich nun definitiv vergessen. Dumm gelaufen!


Natürlich ist in den vergangenen Monaten kein weiterer Vulkan mehr ausgebrochen - davon auszugehen, war zugegebenermaßen ein wenig größenwahnsinnig... Aber schön wäre es schon gewesen! Statt dessen aber habe ich wieder drei interessante Monate als Hüttenwart gearbeitet (Þórsmörk, Hrafntinnusker, Emstrur und ein paar Aushilfstage in Landmannalaugar und Álftavatn) und bin diesmal auch mit einer Gruppe bei Kaiserwetter über den Laugavegur gewandert. Danach nahm ich mir bis jetzt frei und wanderte in den vergangenen 5 Wochen mit Rucksack, Zelt und Kamera durchs Fjallabakgebiet, nach Vonarskarð, zum Langisjór und nach Kjós - in vier unabhängigen Wanderungen von je drei bis 7 Tagen Länge bei meist gutem Wetter. Nur beim Langisjór hatte ich wirklich Pech, landete in Herbststürmen und viel Regen - fotografisch ein Flopp, aber eine wunderschöne Wanderung war es nichtsdestotrotz! Außerdem besuchte ich die Westmännerinseln und Jökulsárlón und wanderte in den vergangenen Wochen, alles in allem, gut 200km. Habe jetzt auch erst einmal genug vom Laufen und bin ganz froh, einfach nur die Beine hochlegen zu können, Seekrankheit hin oder her...

Werde mich in den nächsten Wochen mit ausführlicheren Berichten über die einzelnen Wander- und Fotoziele melden. Jetzt nur einmal eine Vorschau...

oben: Regenbogen über Regenbogenbergen: Fjallabak, bei Hrafntinnusker
unten: Fjallabak, bei Jökulgil

oben: Nordlichter über Háalda, Landmannalaugar, Langzeitbelichtung im Schein des Vollmondes
unten: kurze Regenpause am östlichen Ende des Langisjór

oben: die Rhyolitberge von Kjós
unten: starke Brandung an der Küste der Vestmannaeyjar

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